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Die dunkle Seite von Ekstasy: Warum MDMA als Bad Trip enden kann



Die dunkle Seite von Ekstasy: Warum MDMA als Bad Trip enden kann

Ekstasy, auch bekannt als MDMA, wird von vielen als Partydroge konsumiert und soll ein beglückendes Erlebnis auslösen. Doch nicht alle sind damit zufrieden und etwa 20% der Konsumenten berichten von Zuständen emotionaler Verlorenheit, Hoffnungslosigkeit und kalter Angst. Wie kann es dazu kommen? In diesem Beitrag werde ich auf die neurologischen Wirkungen dieses Rauschmittels eingehen, um zu verstehen, warum MDMA-Trips manchmal schief gehen können.

MDMA hat eine starke Wirkung auf die Serotoninreserven im Körper, welche normalerweise in Schocksituationen freigesetzt werden. Die Ausschüttung dieser Reserven soll in bedrohlichen Situationen Angst und Schmerz neutralisieren, um handlungsfähig zu bleiben. Beim Konsum von MDMA führt die erhöhte Freisetzung von Serotonin zu einem gesteigerten Wohlbefinden und einer gesteigerten Empathie für andere. In ruhiger Umgebung und insbesondere eine machtsamen therapeutischen Umfeld begünstigt dieser Zustand die Fähigkeit, eigene Emotionen und Beweggründe tiefer zu erfassen. Gleichzeitig wird im Hintergrund

Ein weiteres Hormon, dessen Freisetzung durch MDMA beeinflusst wird, ist das sogenannte Bindungshormon Oxytocin. Dieses verstärkt die Erinnerung an positive soziale Interaktionen, z.B. auch Empfindungen von Geborgenheit und Verbundenheit als Säugling an der Mutterbrust. Genau diese Erinnerung kann jedoch auch dramatisch unangenehme Emotionen reaktivieren , wenn das kindliche Umfeld von Gewalt, Betäubungsmitteln und einem hohen Pegel von Angst- und Stresshormonen in der Muttermilch geprägt war. Konsumenten ist eine derartige Vergangenheit häufig selbst nicht bekannt. aus diesen und anderen Gründen führt der Konsum von MDMA daher nicht automatisch zu angenehmen Erfahrungen.

MDMA kann auch langfristig zu depressiven Episoden führen. Wenn der Serotoninspiegel erschöpft ist und der Körper Zeit benötigt, um sich zu regenerieren, kann ein negatives emotionales Down die Folge sein. Gerade auch wiederhergestellte Kindheitsgefühle können schließlich dazu führen, dass die Realität der realen sozialen Isoliertheit nach Abflauen der Wirkung des MDMA ein scheinbar noch größeres emotionales Tief hervorruft.

Wer MDMA oder andere Substanzen in einem Party Kontext nutzt, ist wahrscheinlich auf der Suche nach vorübergehender Überwindung sozialer Isolation und folgt der Hoffnung auf ein rauschhaftes Verbundenheits- und Gemeinschaftsgefühl. Fortgesetzter Konsum vergrößert die Kluft zwischen dem Unvermögen, sich selbst ein tragendes soziales Umfeld zu erschaffen und der Resignation, dies anscheinend nur unter dem Einfluss einer fremden Substanz vortäuschen zu können.

Andererseits zeigt die Erfahrung der klinischen Anwendung, dass in einem therapeutischen Umfeld Süchte durch Teilnahme an therapeutischen Sitzungen mit MDMA durch Aufdecken der zugrunde liegenden sozialen Bedürfnisse und dem Wiederentdecken eigener sozialer Kompetenz teilweise schon in einer einzigen Sitzung überwunden werden können.

Ganz bewusst verzichte ich an dieser Stelle auf Empfehlungen für einen sicheren Konsum von MDMA im Party Kontext (wie ausreichend Trinken, ruhige Umgebung und Drug-Checking) sondern empfehle sich vertraut zu machen mit dem Heilungspotential dieser Substanz und einen respektvollen Konsum, der insbesondere auch die Auswahl einer qualifizierten Begleitung beinhaltet.

Zusammenfassend können wir sagen, dass MDMA-Trips manchmal schief gehen können, weil sie falsch dosiert werden oder der Konsument in einer unangenehmen Umgebung ist. Es ist wichtig, sich bewusst zu sein, dass MDMA nicht nur positive Wirkungen hat und dass negative Erinnerungen verstärkt werden können. Das Hormon Oxytocin kann ebenfalls zu Furchtsamkeit führen. Eine ausreichende Regenerationsphase nach dem Konsum von MDMA ist unerlässlich, um langfristig depressive Episoden zu vermeiden. 

Darüber hinaus hat MDMA ein riesiges therapeutisch Potential, das gewissermaßen verbrannt werden kann, wenn es durch dilettantischen Missbrauch bereits mit negativen Erfahrungen im Körper abgespeichert wird.

Grundsätzlich gilt, dass die positiven Effekte eher von Menschen genutzt werden können, die diese Mittel bewusst und verantwortlich und zum Zweck der weiteren persönlichen Entwicklung emotionaler und sozialer Kompetenzen einsetzen.


Tags

Bewusstseinserweiterung, MDMA, Psychoaktive Substanzen, Psycholytika, Psycholytische Therapie, Psycholytisches Coaching


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